Das fünfte Rad am Wagen sein

Wenn jemand bei einer Sache (vermeintlich) überflüssig oder lästig ist oder wenn für jemanden kein Platz und keine Verwendung ist, bezeichnet man diesen als das fünfte Rad am Wagen. Den ältesten Nachweis für diese Redensart findet man bereits in Fecunda ratis des Egbert von Lüttich, einer lateinischen Sprichwörtersammlung aus dem 11. Jahrhundert in der Form: „Quem fastidimus, quinta nobis est rota plaustri“ (Wer uns widerwärtig ist, der ist das fünfte Rad am Wagen). Ulrich Boner, der Verfasser der ältesten gereimten Fabelsammlung „Der Edelstein“ in deutscher Sprache vom 1350, schrieb:

„Ein klôsterlunger boeser ist
Und arger denn des tiuvels list:
Er verirt  daz klôster , hoer ich sagen,
recht als daz vünfte rat den wagen.“

Auch Luther gebrauchte gerne das Bild, so z. B.: „Eben so nutz al? Dz funfft rad dem wagen“ (Luthers Werke in Auswahl, 2. Bd., hrsg. von Otto Clemen).

Beispiel: „Seitdem meine Freundin einen neuen Freund hat, habe ich das Gefühl das fünfte Rad am Wagen zu sein, wenn wir gemeinsam unterwegs sind.“ 

Internationale Entsprechungen:

  • Englisch: To be the odd one out.
  • Englisch: To be a third wheel.
  • Polnisch: Być piątym kołem u wozu.

Aus:

  • Röhrich, L., Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992.