Den Nagel auf den Kopf treffen

Wer den Nagel auf den Kopf trifft, erkennt genau den Kern der Sache. Diese Redensart wird spontan meist mit der Geschicklichkeit gedeutet, die notwendig ist, beim Hämmern einen Nagel genau zu treffen.

Höchstwahrscheinlich ist diese Redewendung seit dem 18. Jahrhundert in Gebrauch und geht auf die Sprache der Schützen zurück. Im Zentrum der Zielscheibe, auf die geschossen wurde, befand sich früher ein Nagel. Synonym zu Nagel wurde auch der Ausdruck Zwecke verwendet, woraus sich der Begriff Zweck entwickelte, um das Ziel einer Handlung zu beschreiben. Traf ein Schütze in die Mitte der Zielscheibe, traf er den dort befindlichen Nagel demnach genau auf den Kopf. Goethe nahm in „Dichtung und Wahrheit“ mit dieser Redewendung Bezug auf die sprachliche Treffsicherheit: „Ich sollte vergessen, dass ich den Geiler von Kaysersberg gelesen hatte, und des Gebrauchs der Sprichwörter entbehren, die doch, statt vieles Hin- und Herfackelns, den Nagel gleich auf den Kopf treffen.“ (vgl. Goethe 1811, zitiert nach Röhrich 1992, S. 1072). Den Nagel auf den Kopf zu treffen, bedeutet also, den Kernpunkt einer Sache treffend zu beschreiben.

Beispiel: „Die Reaktion auf den wortreich-Gutschein verriet, dass sie mit dem Geschenk den Nagel auf den Kopf getroffen hatte.“

Internationale Entsprechungen:

  • Englisch: To hit the mark.
  • Schwedisch: Slå huvudet på spiken.
  • Dänisch: Ramme hovedet på sømmet.

Aus:

  • Röhrich, L., Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992.