Den Teufel an die Wand malen

Die ursprüngliche Formulierung dieser Redensart lautete: „Man braucht den Teufel nicht über die Tür zu malen, er kommt von selbst ins Haus.“ Belegt wird das in der Schrift  „Sprichwörter“ von Sebastian Franck aus dem Jahr 1541. Das Malen des Teufels war mindestens genauso gefürchtet, wie ihn zu nennen, da man glaubte, das Böse mit bestimmten Zeichen beschwören zu können. Ebenso soll durch die Segenszeichen C+M+B (lat. christus mansionem benedicat – Christus segne dieses Haus), die am Dreikönigstag über die Haustür gemalt werden, das Unheil abgewehrt werden. Seit dem 18. Jahrhundert wird die Redewendung schließlich nur noch in der Variante verwendet, wie sie heute bekannt ist und bedeutet, übermäßig pessimistisch zu sein und das Schlimmste zu befürchten.

Beispiel: „Da hat wohl jemand an der Dialektekarte richtig geraten. Ich kenne mich mit Dialekten gar nicht aus!“ – „Mal nicht den Teufel an die Wand; wir werden gleich gemeinsam unser Wissen testen!“ 

Internationale Entsprechungen:

  • Englisch: To meet trouble halfway.
  • Französisch: Peindre le diable sur la muraille.

 Aus:

  • Röhrich, L., Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten, Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992.
  • Franck, S., Sprichwörter. Schöne Weise, herrliche Clugreden, vnnd Hoffsprüch, Frankfurt a.M., 1541.