Konrad Duden, Konrad Zuse und die Bad Hersfelder Festspiele
Sprache und Kommunikation sind in Bad Hersfeld allgegenwärtig. Ein Blick auf die Hersfelder Stadtgeschichte lenkt die Aufmerksamkeit auf zwei Persönlichkeiten, von deren Werken und Wirken wir bis heute profitieren: Konrad Duden und Konrad Zuse.
Sprache für alle – Konrad Duden
Während seiner 29-jährigen Dienstzeit als Direktor am Hersfelder Gymnasium brachte Duden sein „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“ heraus: Mit 28.000 Stichwörtern legte es 1880 eine Grundlage für eine einheitliche deutsche Sprache. Duden wollte allen Menschen die Möglichkeit geben, die deutsche Rechtschreibung zu lernen – unabhängig von Bildung und sozialer Herkunft. Jeder sollte seine Sprache nutzen können, damit er sich in seiner Welt zurechtfindet und verstanden wird.
„Die Substantiv-Großschreibung schädigt durch nutzlose Gedächtnisbelastung die geistige und leibliche Gesundheit unserer Jugend.“
-Konrad Duden-
Zu faul zum Rechnen – Konrad Zuse
Konrad Zuse hingegen trieb mit der Erfindung des Z1, des ersten Computers, die Automatisierung des Rechnens und letztlich die Beschleunigung der menschlichen Kommunikation voran. Zuse selber nannte die erste mechanische Rechenmaschine „ein mechanisches Gehirn“. Ab 1957 baute die Zuse KG in Bad Hersfeld Computer auf Bestellung.
Seine Vision war es, eine Maschine zu erfinden, die selbständig ausführt, was man ihr sagt, ohne ihr immer wieder Befehle geben zu müssen.
„Die Gefahr, dass der Computer so wird wie der Mensch, ist nicht so groß wie die Gefahr, dass der Mensch so wird wie der Computer.“
-Konrad Zuse-
Ausdruck durch Tanz und Theater – Bad Hersfelder Festspiele
Auch die Bad Hersfelder Festspiele sind eng mit Sprache und Kommunikation verbunden: In den Theaterstücken wird Sprache kreativ umgesetzt und mit ihr ausdrucksstark gespielt.
Märchensammler – Die Brüder Grimm
Mit der Sprache als Leitbild knüpfen wir an eine hessische Kulturgeschichte an, die auch die Brüder Grimm mit ihren Märchensammlungen und der Sprachforschung im wahrsten Sinne des Wortes geschrieben haben.
Die Wissens- und Erlebniswelt wortreich möchte Raum dafür bieten, das bedeutungsvollste Element unseres Zusammenlebens in den Mittelpunkt zu rücken: die Verständigung.
Vom Industriegelände zum kulturellen Zentrum
1874 | Gründung der Benno Schilde Maschinenfabrik und Apparatebauanstalt. |
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1900 | Die Firma beschäftigt bereits 70 Mitarbeiter und geht von handwerklicher zu industrieller Fertigung über. |
1908 – 1913 | Viele der noch heute stadtbildprägenden historischen Hallen entstehen. |
1911 | Firmengründer Benno Schilde stirbt und die Firma wird zur Familien GmbH. |
1922 | Mit über 600 Mitarbeitern geht die Firma an die Börse und wird zur Aktiengesellschaft. |
1970 | Nach diversen Firmenübernahmen und Umfirmierungen verschmilzt die Schilde AG, die nun knapp 2000 Mitarbeiter beschäftigt, mit den Büttner Werken zur Büttner-Schilde-Haas AG, später Babcock BSH. Am Standort Bad Hersfeld ändert sich am Produktionsbetrieb nichts. |
2002 | Übernahme von Babcock durch Grenzebach. |
2005 – 2008 | Suche nach einem alternativen Nutzungskonzept des Geländes. Verschiedene Vorschläge werden diskutiert und aus unterschiedlichen Gründen wieder fallen gelassen. |
2008 | Start der Planungen für eine Wissens- und Erlebniswelt. |
2009 | Start der Abriss- und Restaurierungsarbeiten. |
bis 2010 | Umzug von Grenzebach in den Industriepark Hohe Luft und damit Aufgabe des Standortes in der Innenstadt, heute Benno-Schilde-Platz. |
2010 | Teilweise Freilegung des überbauten Flusses Geis. |
2011 | Eröffnung der Wissens- und Erlebniswelt wortreich in Bad Hersfeld durch Hessens ehem. Wirtschaftsminister Dieter Posch. Zu den ersten Besuchern des wortreich zählten Katja Flint, Heiner Lauterbach, Peter Nottmeier und Stefan Gödde.
Der wortreich-Bulli geht auf Promotion-Tour. |