Ein Brett vor dem Kopf haben

Diese Redewendung geht darauf zurück, dass störrischen Ochsen bei der Arbeit früher ein Kopfgeschirr aufgezäumt wurde, das die Augen der Tiere mit Brettern bedeckte, damit sie nicht sahen, wohin sie geführt wurden. Ochsen galten zudem als dumme Tiere, das Brett vor ihrem Kopf, schränkte ihre Sinneswahrnehmung noch zusätzlich ein und sah auch beschränkt aus.

Das Brett vor dem Kopf steht heute für einen begriffsstutzigen, uneinsichtigen Menschen, der Offensichtliches nicht erkennen kann. Schriftlich belegt ist diese Redewendung in einer weimarischen Zeitung aus dem Jahr 1871: „Diese seltsame Entschuldigung sagt soviel, als: nicht die Zensur, sondern die Zensoren unterdrücken in Wien die Geistesfreiheit. Dies aber ist gerade das Schlimme, dass Leute, die, wie der Einsender sagt, ein Brett vor dem Kopfe haben, zu Zensoren bestellt werden.“

Beispiel: „Wenn man mit ihm über das Ohrenmodell von Friedemann Schulz von Thun redet, hat er einfach ein Brett vor dem Kopf.“

Internationale Entsprechungen:

  • Englisch: To be a blockhead.

Aus:

  • Pöppelmann, C., Redensarten & Sprichwörter: Herkunft, Bedeutung, Verwendung, München: Compact, 2016.
  • Röhrich, L., Lexikon der sprichwörtlichen Redensarten. Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1992.
  • www.redensarten-index.de (Stand 18.05.2020)